[Rezension] Monika Augustin – Die Froschkönigin (Legends Remastered)

Olivia ist das, was man eine Außenseiterin nennt. Sie kümmert sich um Umweltschutz, weiß alles besser, und backt auch noch komische Haferbrocken. Dagegen ist Richard das krasse Gegenteil. Beliebt bei seinen Klassenkameraden, und mit seinem Kumpel Linus ein erfolgreicher Internetstar: das große Hobby ist Mountainbike fahren. Als Richard seinem Vater die Drohne stiehlt, um damit Videoaufnahmen für das Mountain biken zu machen, stürzt die Drohne ab und Richard findet sie nicht mehr. Ausgerechnet die Froschkönigin Olivia rettet ihn und findet die Drohne. Der Dank bzw. der Deal ist: Olivia gibt die Drohne erst dann frei, wenn Richard sich mit ihr anfreundet. Denn Olivia eckt mit ihrem Verhalten bei den Mitschülern an und ist nicht beliebt, will aber Anschluss finden. Richard fällt das zunehmend schwer, zumal seine Eltern ihn auch noch unter Druck setzen. Die Situation spitzt sich so sehr zu, dass sich Richard entscheiden muss zwischen seinen Freunden und Olivia. 

Wer kennt es nicht: in der Schulzeit gab es immer den ein oder anderen Außenseiter. Manchmal waren es Schlauberger, Besserwisser oder auch schwächer Gestellte. Aber sie hatten alle etwas gemeinsam: sie waren schnell die Opfer ihrer Mitschüler. Die nahmen keinerlei Rücksicht und haben ihre Opfer oft übelst mobbten. Zwar ist das nicht immer so, aber oft genug haben solche Situationen schon böse Ausmaße angenommen. Viele Außenseiter stehen ohne Hilfe da, weil sich keiner für sie einsetzt oder Partei ergreift. Und oft bekommen die Lehrer auch nichts mit. 

Monika Augustin hat den Froschkönig gelungen in die neue Zeit transportiert. Die Elemente des Original Märchens hat sie angewandt, umgesetzt und angepasst wie die Kugel, den Spiegel und die Personen. Man findet alles wieder. 
Was mir besonders gut gefallen hat, war dass die Autorin die Protagonisten so sympathisch gemacht hat. Es war aus dem Leben gegriffen und ich hatte meinen Schullandheim bzw. Schulzeit direkt vor Augen (ich habe heute immer noch Tee-Trauma). Es hätte jeden von uns treffen können. Auch wenn Mobbing hier ein großes Thema ist, Monika macht gleichermaßen Mut (und das sollen Märchen ja auch), denn man ist nicht alleine damit und kann sich Hilfe holen, z. B. von Freunden oder Lehrern und Familie. Ich wünsche jedenfalls jedem so einen Freund wie Richard und Henry: die für einen Einstehen und auch mal sich gegen die anderen stellen und sagen; so geht das nicht. 

Monika Augustin hat eine sehr tolle Geschichte erzählt. Ich werde sie nicht das letzte Mal gelesen haben und kann sie von Herzen weiter empfehlen. Denn ich habe definitiv mit genommen, dass Freundschaft wichtig ist! Übrigens: es gibt noch eine kleine Aufklärung am Ende des Buches, was Monika Augustin bei dem Märchen wichtig war. Und ich hoffe jetzt mal auf ein Rezept für die Haferbrocken.

Veröffentlicht von Kupfi

Mein Name ist Kupfi, und ich liebe Bücher über alles! Aber auch gute Kinofilme, Salonmagie und Musik

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